Lea

Herzliche Argentinier*innen

Ein Austauschjahr in Argentinien

Ein Jahr in einem spanischsprachigen Land - das klingt nach einem Abenteuer. Lea stellte sich der Herrausforderung!
YFU Austria:

Viele Austauschschüler*innen, die ihr Austauschjahr in nicht-englischsprachigen Ländern verbringen, sprechen die Sprache ihres Gastlands noch nicht. Mit welchen Sprachkenntnissen bist du in dein Austauschjahr gefahren? Welche Gedanken und Gefühle hattest du dabei?

Lea:

Bevor ich nach Argentinien aufgebrochen bin, habe ich einen 2-monatigen Spanischkurs besucht und mir selbst mit Büchern (zum Teil Bücher speziell für Argentinien) einige Grundkenntnisse angeeignet. Da ich auch Französisch und Latein in der Schule hatte, machte ich mir eigentlich keine allzu großen Sorgen. Ich dachte mir auch, dass ich Spanisch wahrscheinlich sowieso viel schneller vor Ort lerne und es keinen großen Unterschied machen würde, wie viele Sprachkenntnisse ich mitbringe.

Der letzte Schultag zusammen mit Freundinnen aus der Schule. Spanisch ist wirklich eine ganz, ganz tolle und schöne Sprache, die noch dazu sehr weit verbreitet ist! Ich liebe den Klang und ganz besonders toll finde ich südamerikanische Musik!
YFU Austria:

Wie erging es dir mit diesen Sprachkenntnissen?

Lea:

Im Endeffekt war ich schon froh über meine Spanischgrundlage, da es mir vor allem ganz am Anfang etwas leichter gefallen ist, mich zu verständigen, als einigen meiner Kollegen. Mit der Zeit hat sich das aber ausgeglichen und die anderen Austauschschüler konnten genauso gut Spanisch wie ich. Natürlich waren die ersten Wochen mit meinen kümmerlichen Sprachkenntnissen nicht ganz einfach. Ich verstand zwar nicht viel, hatte aber das Gefühl, dass ich gut darauf aufbauen konnte.

YFU Austria:

Was ist das Besondere an Spanisch?

Lea:

Spanisch ist wirklich eine ganz, ganz tolle und schöne Sprache, die dazu sehr weitverbreitet ist! Ich liebe den Klang und ganz besonders toll finde ich südamerikanische Musik! Jetzt, da ich wieder in Österreich bin, vermisse ich Spanischsprechen sehr...

YFU Austria:

War es am Anfang schwierig, die Menschen zu verstehen? Dich mitzuteilen? Kannst du uns von einem einprägsamen Erlebnis berichten?

Lea:

Natürlich war es am Anfang nicht leicht mich mitzuteilen und verstanden hab ich schon gar nichts, da die Leute einfach unglaulich schnell sprechen. Argentinier sind grundsätzlich einfach total herzlich und hilfsbereit und daher hab ich trotz mangelnder Sprachkenntnisse schnell Anschluss gefunden!

YFU Austria:

Hast du einen Sprachkurs absolviert oder hast du dir die Sprache selbst beigebracht? Welche Erfahrung hast du damit gemacht?

Lea:

Ich habe zu Weihnachten vor meiner Abfahrt ein Buch fürs Spanischlernen speziell in Argentinien bekommen und mich auch recht intensiv damit beschäftigt. Außerdem habe ich durch eine Freundin den Kontakt zu einer Perunanerin in Österreich herstellen können, mit der ich mich regelmäßig traf und zusammen Spanisch und Deutsch übte. Das war sehr nett, auch wenn wir uns anfangs nur sehr schwer verständigen konnten! Im Mai und Juni machte ich dann noch einen Spanischschnellkurs, der aber eigentlich schon zu leicht für mich war.

YFU Austria:

Manche Austauschschüler*innen lesen Kinder- oder Märchenbücher, um die Sprache leichter und besser zu lernen. Was hast du getan, um Spanisch schnell zu lernen?

Lea:

Hmm... ich muss sagen, das einzige, das ich getan habe, war kein Englisch oder Deutsch mehr zu reden! Das heißt, ich habe den Kontakt zu Österreich sehr gering gehalten und mit anderen Austauschschülern sehr schnell angefangen nur noch Spanisch zu sprechen. Im Endeffekt muss ich sagen, dass diese Methode eigentlich recht gut geklappt hat!

YFU Austria:

Erzähl uns von deinem Schlüsselerlebnis, an dem du gesagt hast - „Ich kann's!“?

Lea:

Das war wahrscheinlich, als mich jemand mal nicht gefragt hat, woher ich denn komme und von meiner Gastschwester und mir gedacht hat, dass wir echte Schwestern sind! Eigentlich etwas komisch, da meine Gastschwester ein eher dunkler Typ ist und ich mit meinen blonden Haaren und hellen Augen meist sowieso sehr stark herausgestochen bin...

YFU Austria:

Was hat in deinem Fall besonders gut funktioniert? Welchen Tipp kannst du anderen Austauschschüler*innen mit auf den Weg geben, die Sprache leichter und besser zu lernen?

Lea:

Erstens, was ganz wichtig ist: Keine Scheu haben, Fehler zu machen! Außerdem wirklich von Anfang an möglichst nur die Sprache des Gastlandes sprechen und nicht aus Bequemlichkeit mit deiner Gastfamilie und Freunden Englisch reden - das wäre bei mir gar nicht gegangen, denn in Argentinien spricht kaum jemand Englisch. Aber zum Beispiel auch mit anderen Austauschschülern so bald wie möglich auf die Sprache des Gastlandes wechseln. Den Kontakt zur Heimat und Facebook würde ich großteils reduzieren, wobei er natürlich keinesfalls ganz abbrechen sollte! Bücher und ähnliches würde ich euch auch sehr ans Herz legen, da man durch sie einfach eine ganz andere Art der Sprache lernt. Aber keine Panik, ihr findet das, was für euch am besten passt!