Schüleraustausch in Uruguay

Schüleraustausch in Uruguay
Ein Austauschjahr in Uruguay - ein kleines Land ganz groß!

Uruguay ist das zweitkleinste Land Lateinamerikas - aber nicht minder vielseitig und spannend wie seine großen Nachbarn. Unendliche Natur, Farmen und eine Hauptstadt am Meer - das und noch viel mehr hat Uruguay zu bieten!

Als YFU-Austauschschüler*in in Uruguay lebst du wie ein neues Familienmitglied in einer uruguayischen Familie und besuchst vor Ort die Schule. Dadurch tauchst du ganz in den uruguayischen Alltag ein und schließt neue, internationale Freundschaften!

Gastfamilie und Alltag

Generell spielt die Familie als Lebensmittelpunkt eine bedeutende Rolle. Gemeinsame Ausflüge, gemeinsames Essen, Treffen mit der gesamten Familie (Tanten, Onkels, Großeltern, Cousins) haben im Allgemeinen für die Uruguayaner*innen Priorität vor anderen Aktivitäten.
Außerdem ist es in Uruguay üblich, dass man Freunde seinen Eltern vorstellt, damit diese wissen, mit wem man seine Zeit verbringt. Freunde gehören oft auf diese Weise auch ein bisschen mit zur Familie.

Während der Sommerferien von Dezember bis März fahren viele Familien in gemietete Sommerhäuser an die Küste, einige verbringen dort auch Weihnachten und Neujahr. Im Zuge der Finanzkrise können es sich aber immer weniger Familien leisten, für längere Zeit wegzufahren. Im Landesinneren, durchzogen von Flüssen mit zum Teil weißen Sandstränden, ist dies aber auch nicht nötig.

Oft treffen sich Jugendliche zum Quatschen und Mate trinken. Viele Jugendliche engagieren sich auch in Hilfseinrichtungen, Kirchengruppen oder beim Rotary- oder Lions-Club. Diese gestalten in den kleineren Städten oft das öffentliche Leben mit, in dem sie Veranstaltungen wie Motorradrennen, Stadtfeste oder Diskos organisieren, um mit den Einnahmen wohltätige Zwecke zu finanzieren. In manchen Fällen bieten auch die Schulen Freizeitaktivitäten an.

Schule in Uruguay

In Uruguay gibt es sowohl private als auch staatliche Schulen. Die Schulpflicht beträgt 9 Jahre, zusätzliche 3 Jahre sind nötig, um studieren zu können. Mit ca. 5 Jahren kommen die Kinder in die Volksschule. Diese dauert 6 Jahre. Bis zu dieser Zeit müssen alle Kinder eine Uniform tragen. Im späteren Schulverlauf gibt es zwar auch noch Uniformpflicht, die aber nicht so ernst genommen wird. Nach der Volksschule kommt man in die weiterführende Schule, liceo genannt, die man mindestens drei Jahre besuchen muss, um die Schulpflicht zu erfüllen. Um studieren zu können, muss man allerdings alle 6 Jahre der weiterführenden Schule besucht haben.

In der vorletzten Klasse (5. Klasse) muss man sich für eines von 3 Profilen entscheiden, die sich in der letzten Klasse (6. Klasse) in zwei Unterprofile teilen. Literatur, Englisch und Philosophie sind in der 5. Klasse Pflichtfächer, wählt man den biologischen Zweig hat man verstärkt Naturwissenschaften, im humanistischen Zweig eine weitere Fremdsprache und Geschichte und im wissenschaftlichen Zweig zusätzlich viel Mathe und technisches Zeichen.
Die Unterprofile in der 6. Schulstufe gehen schon sehr deutlich auf die Berufe ein: im biologischen Zweig kann man dann zwischen „Agronomie" und „Medizin" wählen, im humanistischen Zweig zwischen „Recht" und „Ökonomie" und im wissenschaftlichen Zweig zwischen „Architektur" und „Ingenieurwesen". Als Austauschschüler*in kommt man meistens in die 4. oder 5. Schulstufe des Liceos. Das Verhältnis zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen ist freundschaftlicher als in Österreich, manchmal werden Lehrer sogar geduzt.

In den Schulen gibt es meistens 3 turnos (Schichten), d.h. es gibt vormittags, nachmittags und abends Unterricht, um die Schulbelegung optimal auszunutzen. Dadurch ist man ca. 5 Stunden pro Wochentag und zusätzlich samstags ca. 3 Stunden in der Schule. Die Schüler*innen müssen sich selbstständig in der Bibliothek auf den Unterrichtsstoff und Arbeiten vorbereiten, da es nur in den wenigsten Fällen Schulbücher gibt. Das Schuljahr geht von März bis Dezember. Im April gibt es eine Woche und im Juli noch mal zwei Wochen Ferien.

Über das Land

Uruguay liegt im Südosten von Lateinamerika und ist nach Suriname das zweitkleinste Land Lateinamerikas. Es grenzt im Norden an Brasilien, im Westen an Argentinien und im Süden an den „Silberfluss" (Río de la Plata).
Uruguay besteht hauptsächlich aus flachwelliger Hügellandschaft in der das Klima subtropisch und gemäßigt warm ist. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt im Sommer 19,5°C und im Winter 10°C. Entgegen vieler Erwartungen kann es sich in einigen Gebieten in der Nacht aber auf bis zu -5° C abkühlen. Es ist deshalb ratsam, auch Winterklamotten einzupacken.

In Uruguay fällt das ganze Jahr über Niederschlag und im Winter wehen häufig starke und kalte Südwinde. Das Land ist umgeben von vielen Flüssen und Gewässern. Die wichtigsten sind der Río de la Plata, der Río Negro und der Río Uruguay, der mit 1790 km der größte Fluss ist.
Bezahlt wird in Uruguay mit „uruguayischen Peso" (peso heißt „Gewicht"). Das Symbol dafür ist das Dollarzeichen ($).

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