Johanna

Basketball und Sauna

Freizeitgestaltung in Estland

Natur, Bildung, Sport und Sauna - das sind nur einige wichtige Elemente Estlands!
YFU Austria:

Johanna, du hast mit YFU ein Jahr in Estland verbracht. Was hast du in deiner Freizeit gemacht? Mit wem?

Johanna:

Nach der Schule bin ich ins fast jeden Tag ins Leichtathletiktraining gegangen. Hochsprung, Weitsprung, Kugelstoßen, Sprinten, Hürdenlauf,... Es war immer anstrengend und wir haben immer einen ziemlichen Spaß gehabt. Am Wochenende sind wir manchmal zu Wettbewerben gefahren, oder wir haben uns so zum Langlaufen, Schwimmen oder Radfahren getroffen. In den Ferien waren wir auf Trainingslager.
Mit den Mädls aus meiner Klasse bin ich öfters ins Kino gegangen. Oder auf die Schulfeste, und die Basketballspiele von unseren Jungs. Drei Klassenreisen haben wir gemacht: einmal nach Stockholm mit dem Schiff, einmal nach Tallinn ins Theater und einmal nach Viljandi ins Museum. Für mich war es immer besonders aufregend.
Mit meiner Gastfamilie war ich auch gern unterwegs: im Wald zum Pilze suchen, im Garten zum Trampolinspringen, mit dem Rad zum Schwimmen, im Kino, zu Bekannten und Verwandten in Hiiumaa, Tallinn, Võru,...
Mit meinen Nachbarinnen bin ich gern Spazieren gegangen. Wir haben auch manchmal Filme angeschaut, gekocht und gequatscht.

Johanna in Estland
YFU Austria:

Wie viel Zeit hattest du in Estland für Hobbys? Wie anders war das im Vergleich zu deinem Leben hier in Österreich?

Johanna:

Meine Wochentage in Estland waren sehr intensiv und lang. Die Schule dauert meistens bis 4 und danach bin ich ins Leichtathletiktraining gegangen. Zu Hause war ich dann meistens erst um halb 8. Die letzten Abendstunden hab ich mit meiner Gastfamilie verbracht. Ich war immer fix und fertig und bin totmüde ins Bett gefallen.
Esten legen viel Wert auf Bildung und meiner Gastmutter war es sehr wichtig, dass wir in der Schule gut sind, darum hab ich in der Zwischenzeit: beim Warten auf den Bus und beim Busfahren meistens Hausaufgaben gemacht oder gelernt.
"Freie Zeit" zum Kinogehen, Freunde treffen, Feiern und Entspannen hatte ich dann an den Wochenenden und in den Ferien.

YFU Austria:

Was sind typische Hobbys in deinem Gastland? Hast du sie auch selbst ausprobiert?

Johanna:

Basketball ist der Nationalsport in Estland. In der Schule, bei Familienfesten, am Wochenende im Park, es wird immer und überall gespielt.
Überhaupt sind Esten sportlich sehr motiviert. Die meisten sind mindestens zwei Mal in der Woche Tanzen, Volleyballspielen, Basketballspielen,...
Singen und Volkstanz haben in Estland große Bedeutung. Fast jede Schule hat einen Schulchor, es gibt Talentwettbewerbe und im Sommer große Sängerfeste. Ich bin leider nicht besonders musikalisch, darum hab ich nur bei Schulveranstaltungen und an Feiertagen mit der Familie mitgesungen.

YFU Austria:

Kannst du uns von einer Freizeitmöglichkeit erzählen, die etwas ganz Besonderes für dich war oder die du bisher gar nicht kanntest?

Johanna:

Für mich war das Besondere in Estland die unberührte Natur. Ich hab nicht weit von mir zu Hause Elche gesehen, Füchse und Wildschweine. Es gibt unheimlich viele verschiedene Vögel und Pflanzen. Ohne Aufwand kann man in Estland viel machen: Schwimmen, Laufen, Radfahren, Langlaufen,... Es ist immer schön, weil die Umgebung so friedlich und eindrucksvoll ist.
Außerdem gibt es in den Wäldern Hütten und Campingplätze, die mit Brennholz versorgt sind, und wo man kostenlos übernachten kann.

YFU Austria:

Viele Austauschschüler*innen lernen in ihrem Austausch neue Hobbys lieben. Wie war das bei dir?

Johanna:

Langlaufen und Sauna sind die ersten Dinge, die mir einfallen.
Langlaufen gehört im Winter einfach dazu. Meine Gastfamilie hat mir alte Langlaufski geborgt und ich war oft mit meinen Gastbrüdern oder mit meinen Nachbarinnen im Wald. Im März haben wir sogar beim Langlaufmarathon in Otepää mitgemacht. Es war bitterkalt und den Muskelkater am nächsten Tag werd ich nie vergessen.
Sauna ist auch ganz wichtig. Am Land hat eigentlich jeder eine Sauna. Mit Nachbarn und Freunden oder einfach nur mit der Familie schwitzt man sich dann gemeinsam zu Tode. Am Anfang klingt das ein bisschen beängstigend, aber meistens haben alle ein Handtuch umgebunden. Im Winter geht man danach meistens kurz in den Schnee und im Sommer in den See.
Vor Estland hab ich mir gar nicht vorstellen können wie entspannend und lustig Sauna wirklich ist.