Anna

Von der HAK nach Norwegen

Schule nach dem Austausch

Austausch an der HAK?
YFU Austria:

Anna, du besuchst eine HAK und hast mit YFU ein Austauschjahr gemacht. War es schwierig, von der HAK für ein Jahr freigestellt zu werden?

Anna:

Von der Schule freigestellt zu werden war einfacher als gedacht - ich habe einfach ca. ein Semester vor meinem Austausch meinem Klassenvorstand Bescheid gesagt, dass ich für ein Jahr ins Ausland gehen würde. Daraufhin habe ich einen Termin bei der Direktorin bekommen, und ihr das Ansuchen um Freistellung von YFU gezeigt. Sie war begeistert davon, dass ich nach Norwegen gehen würde und das war's auch schon, mehr musste ich gar nicht machen, um freigestellt zu werden.

YFU Austria:

Als Schüler*in in Österreich hat man die Möglichkeit, das Auslandsschuljahr in Österreich anerkennen lassen. Wie hast du das gemacht - bist du direkt in die nächste Schulstufe aufgestiegen oder hast du das Schuljahr wiederholt?

Anna:

Ich bin direkt nach dem Austausch mit meiner "alten" Klasse in die nächste Schulstufe, d.h. die 4. Klasse, aufgestiegen.

YFU Austria:

Wie hast du das gemacht?

Anna:

Alles was ich tun musste, war zur Direktorin zu gehen und ihr die Schulbesuchsbestätigung meiner norwegischen Schule zu zeigen.

YFU Austria:

Hattest du Probleme nach deinem Austauschjahr an den Lernstoff spezifischer Fächer (z.B. Rechnungswesen) anzuknüpfen? Wie hast du den Stoff wieder nachgeholt?

Anna:

Für mich war es keine wirkliche Herausforderung, dem Stoff der 4. Klasse zu folgen, das einzige "Problemfach" war Spanisch. Speziell am Anfang des Jahres brachte ich kaum mehr ein Wort heraus (obwohl ich im Austausch auch Spanisch hatte). Meine Lehrerin war aber sehr verständnisvoll und hilfsbereit und borgte mir Übungsbücher. Die Bücher und ein Zusatzkurs in Spanisch für das DELE-Zertifikat brachten mich im Endeffekt wieder auf das gleiche Niveau wie die anderen in meiner Klasse.
Für Betriebswirtschaft musste ich zwar am Anfang der 4. Klasse ein paar Seiten nachlernen, aber nach 2 Wochen war das auch schon wieder vorbei.
Da der Rechnungswesen-Stoff der 4. auf den der 2. Klasse aufbaut, musste ich auch in diesem Fach nicht viel nachlernen, um dem Stoff der 4. folgen zu können.
In den anderen Fächern hatte ich nichts nachzulernen, da ich sie auf einem ziemlich dem österreichischen entsprechenden Niveau auch in Norwegen hatte.

YFU Austria:

Musstest du etwaige Praktika oder Maturaprojekte nachholen? Falls ja, wann hast du das gemacht?

Anna:

Da an unserer Schule keine Praktika üblich sind und ich vor dem Maturajahr im Ausland war, musste ich nichts dergleichen nachholen.

YFU Austria:

Was sind die größten Hürden die zukünftige Austauschschüler*innen meistern müssen, um von einer HAK ein Austauschjahr machen zu können?

Anna:

Von meiner Schule aus gab es keine Hürden, die ich bestreiten musste. Meine Lehrer und die Direktorin waren sehr angetan von der Idee, dass ich auf Austausch gehen würde und ermöglichten mir einen unkomplizierten Ausstieg sowie Wiedereinstieg.

YFU Austria:

Du bist ja nun schon länger als ein Schuljahr wieder in Österreich. Hast du einmal deinen Notenschnitt vom Schuljahr vor deinem Austauschjahr mit dem des darauf folgenden verglichen? Was ist dir aufgefallen?

Anna:

Erstaunlicherweise hat sich auf lange Sicht mein Notenschnitt verbessert! Im ersten Semester nach meiner Rückkehr war er noch etwas schlechter als zuvor aber im Ganzjahreszeugnis sieht man eine eindeutige Verbesserung.
Man sieht es aber nicht nur im Notenschnitt, sondern auch ich selbst merke, dass mir seit meinem Austauschjahr einige Fächer, vor allem Rechnungswesen und Betriebswirtschaft, um einiges leichter fallen.

YFU Austria:

Was empfiehlst du Schüler*innen von der HAK, wenn sie wie du ein Austauschjahr planen?

Anna:

Eine klare Empfehlung meinerseits ist, im 3. HAK-Jahr auf Austausch zu gehen. Es fallen nach der 2. bzw. 3. einige Fächer (z.B. Informatik, Wirtschaftsinformatik, Geographie) weg, d.h. in diesen Fächern muss man sich keine Gedanken über das Nachlernen machen, da man sie in der 4. nicht mehr hat.
Außerdem empfehle ich sehr, sich nicht zu große Sorgen über das Nachlernen zu machen. Es ist - mit etwas Anstrengung am Anfang des Schuljahres nach dem Austausch - alles halb so schlimm und die Sorge wegen dem "vielen Nachlernen" sollte keinen davon abhalten, ein Auslandsjahr zu machen!